- Uelzen
- Uelzen['yltsən],1) Kreisstadt in Niedersachsen, in der Lüneburger Heide, 35 m über dem Meeresspiegel, an der Ilmenau und am Elbeseitenkanal, 35 500 Einwohner; Heimatmuseum mit Gläsersammlung; Lebensmittelindustrie; Hafen am Elbeseitenkanal.Gotische Marienkirche (13./14. Jahrhundert) mit überhöhtem Mittelschiff (mit Rundpfeilern) und hohem Chor (um 1380); in der Turmhalle das »Goldene Schiff« (vergoldeter Tafelaufsatz aus dem 14. Jahrhundert, Wahrzeichen der Stadt); Fachwerkhäuser; Rathaus (Spätbarock, 1789/90; im Kern gotisch, 1347) mit klassizistischem Portal (1825).Der Ort wurde zwischen 1250 und 1266 unter den Grafen von Schwerin planmäßig angelegt (mit ovalem Grundriss), und zwar nahe einer im 12. Jahrhundert erstmals nachgewiesenen Handelssiedlung, die um das 970 gestiftete Kloster Uelzen im heutigen Oldenstadt erwachsen war. 1269 kam Uelzen an die Welfen, die es 1270 zur Stadt erhoben. Ab 1374 zählte Uelzen zu den Hansestädten; seine wirtschaftliche Blüte wurde Ende des 16. Jahrhunderts durch Pest und andere Epidemien sowie den Dreißigjährigen Krieg beendet.2) Landkreis im Regierungsbezirk Lüneburg, Niedersachsen, 1 454 km2, 97 200 Einwohner; in der östlichen Lüneburger Heide gelegen. Im fruchtbaren Uelzener Grundmoränenbecken werden v. a. Getreide, Zuckerrüben und Kartoffeln angebaut. Die eingelagerten Sandinseln sowie die umgebenden Endmoränen (Wierener Berge bis 130 m über dem Meeresspiegel) tragen zumeist Kiefernforste. Durch das Kreisgebiet verläuft der Elbeseitenkanal. Die Städte des Kreises sind Uelzen und Bad Bevensen.
Universal-Lexikon. 2012.